16. November 2008

Vergänglichkeit

Der November ist nicht ohne Grund die Jahreszeit, die uns durch ihren Wandel im Licht und der Natur an die Vergänglichkeit erinnert. Der Tod, auch unser eigener, rückt ein Stück näher.

- Diesmal war der Herbst lang, und es dauerte, bis die ersten Frostnächte in Vereinigung mit den ersten Herbststürmen die Blätter von den Bäumen fegten. Aber vorher ist noch einmal die Natur wie bei dem Finale eines Feurwerks explodiert in ihrem unglaublichen Farbenreichtum und es gab ein paar wunderbare Herbsttage hier im Wald.

- Der Himmel zeigt an einem solchen Tag gegen Nachmittag alle Nuancen, vom zartesten Pastell- über Aquamarin- bis hin zum Stahlblau und an solchen Tagen kann man die Wölbung des Firmamentes wirklich sehen. Da werde ich mir dann manchmal bewusst, dass wir auf einer Kugel mitten in der Unendlichkeit sitzen.

- Aber nicht nur die kahlwerdende Natur erinnert an Vergänglichkeit hier oben im Wald.

- Weiter unten, an der Quelle stand ja mal ein kleiner, bewirtschafteter Hof. Er verfiel so um die dreißiger Jahre und damit auch die Träume, die daran geknüpft waren. 

- Manche kennen vielleicht das Bild schon das ich in einem Heimatverein fand und den ehemaligen, nächsten Nachbarn zeigt der nur 100 Meter entfernt wohnte.

 - Rechts, außerhalb des Bildes steht noch immer der Rest des Hühnerstalles, das einzige Zeugnis, das hier noch nicht überwuchert ist und erinnert mich selbst an einem schönen Sommertag, dass auch mein Traum, den ich versuche hier zu erleben am Ende nichts weiter als eine vorübergehende Erscheinung ist.

- Aber so lange ich diesen Traum hege, so lange werde ich genau so wie die Menschen damals vom „Källdalen“ versuchen dem Verfall Einhalt zu gebieten, in dem ich diesen Platz lebend und in Stand halte. Wenn die Zeit vorbei ist, findet sich ja vielleicht ein Andrer, der den Traum mit seinen Bildern weiterträumt und übernimmt. Wenn nicht, dann wird auch dieser Platz irgendwann mal so aussehen.

 - Der Zahn der Zeit nagt für jedes Jahr ein wenig mehr am alten Hühnerstall und er wird immer mehr Eins mit der Natur.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo KH,

ja alles was wir der Natur mit harter Arbeit entreissen, ist nur ein Geschenk auf Zeit. Stück für Stück nimmt sie`s wieder. Jahr für Jahr das selbe Spiel. Und trotzdem sind wir eine, sie und wir.

Fränzi