1. Dezember 2008

Alles nur gepumpt.

Es vergeht mittlerweile kein Tag, an welchem nicht mehr Menschen arbeitslos werden, Firmen pleite machen und irgend eine Bank oder ein großer Konzern nach der finanziellen Hilfe des Staates, sprich der Steuerzahler ruft. Als die Gewinne haushoch waren, gab es allerdings nicht einen Vorschlag, diese auch unter den Steuerzahlern zu verteilen!

- Nicht Sparsamkeit und Schuldausgleichung war die Devise, sondern stattdessen hat man viele Menschen im Grunde dazu überredet, auch einfache Konsumgüter auf Kredit zu kaufen. Und viele haben sich dazu ohne eigenes Nachdenken verleiten lassen. Leider habe ich wenig Mitgefühl für die, welche ohne ihre eigene finanzielle Lage ernst zu nehmen auf „Teufel komm raus“ mit gepumpten Geld Alltagswaren konsumiert haben.

-Wieviele werden nicht wieder Schulden machen um das kommende Weihnachtsfest "richtig" zu feiern?
Nun ist der Teufel rausgekommen, die Schulden sollen beglichen werden und der in meinen Augen oft selbstverschuldete, persönliche Ruin ist für viele ein Faktum.

- Selbst sehe ich darin eine weitere Bestätigung, dass ein einfacher Lebensstil der Richtige ist. Habe ich, als Beispiel, kein Geld um mir einen neuen Sessel zu kaufen, dann sitze ich halt so lange auf einem Stuhl bis ich das Geld zusammen habe. Vielleicht zeigt sich ja, dass ich diesen Sessel gar nicht mehr brauche, oder ich finde einen Gebrauchten der noch immer gute Dienste tut.

- Kein normaler Arbeitnehmer kann sich alle sein Träume sofort erfüllen, auch ich nicht, aber ich kann sie weiterträumen bis ich vielleicht irgendwann die Möglichkeit um sie wahr zu machen selbst erspart habe, oder aber sie weiterhin einfach Träume sein lasse.

- Jetzt versucht man desperat, dieser Finanz- und Wirtschaftskrise Einhalt zu gebieten da plötzlich viele Menschen eingesehen haben, dass dieser Überkonsum tatsächlich bezahlt werden muss, sparsamer werden und der Rubel rollt nicht mehr so wie vorher. Man spricht von Steuer- und Zinsensenkung, ja selbst von Gutscheinen, um den Konsum wieder anzukurbeln.

- Für viele wird das einfache Leben nicht mehr zur Wahlmöglichkeit sondern erzwungen, und damit steigt die Unzufriedenheit und Frustration.
Gleichzeitig wissen wir, dass das Lebensmuster wie wir es in der Westwelt führen unseren Planeten verwüstet und wir müssen plötzlich erkennen, dass wir uns in einer Zwickmühle befinden.


- Weiterhin unsere Zukunft an- oder genauer auszupumpen um damit unsinnige Überkonsumtionsgüter zu kaufen ist ganz sicher keine Lösung aus diesem Dilemma.

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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Kap Horn,

Du schreibst so schön, dass man sich selbst für wenige schöne Minuten in Dein Torp und die Einsamkeit hineinversetzt fühlt. Das ist dann wie Urlaub, weil einem die langen einsamen Zeiten ja in Wirklichkeit erspart bleiben.

Insgeheim habe ich immer von einem ähnlichen Projekt geträumt. Real habe ich seit ein paar Jahren auch eine kleine Hütte in Schweden. Aber diese ist noch viel zu technisiert.

Statt gegen Krautfäule bei Kartoffeln kämpfe ich noch darum ein paar Obstbäume und Erdbeerbeete durchzubekommen.

Wie auch immer: Ich freue mich immer, wenn Du wieder einen neuen Artikel veröffentlicht hast.Und ich hoffe immer noch, dass wir Menschen das Ruder rechtzeitig für eine sanfte Landung herumreissen können


Alles Gute!

Kap Horn hat gesagt…

Danke, Anonym!

Auch ich bin und bleibe ein "unheilbarer" Optimist, selbst wenn meine Gedanken ab und an auch mal grau sind, so sind sie doch nie schwarz.

Kap Horn