22. Dezember 2009

Die längste Nacht

Schnee, hart getrieben vom Wind mit Stärke 8 aus Südost, wir selbst auf nordöstlichem Kurs.


- Die Wellen querab an Steuerbord, das Schiff ohne Last unterwegs durch eine pechschwarze Nacht mit Ziel St. Petersburg wo wir übermorgen gegen 3 Uhr in der Nacht auf der Reede ankommen.
Und es rollt, und rollt und rollt.





- Das Leben wird anstrengend an Bord, das bloße Dasein an Bord wird zur körperlichen Arbeit, irgendwelche Muskeln spannen ständig. Selbst am Schreibtisch zu sitzen und die wenigen Zeilen zu schreiben wird zur Anstrengung.


- An mehr als die notwendige Arbeit ist nicht zu denken, Navigieren ist alles was gefordert wird, sonst nichts.
Zum Glück sind es keine Minusgrade und das Schiff vereist, dann baut sich schnell ein Eispanzer auf und man kann zusehen wie die Eiszapfen länger werden.


- Die Welt hier draußen ist eine ganz andere als im Wald, da steht die Koje still, alles bleibt stehen wo ich es hinstelle und ich wohne auch nicht auf einer schiefen Ebene.


- Ja, die längste Nacht des Jahres kann länger werden als gedacht...aber in einer Stunde wendet die Sonne!





Over and out. 


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